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Usability-Engineering und Software-Ergonomie

 
 
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Software-Ergonomie – Gegen den Frust am Arbeitsplatz

Manuskript eines Fernsehberichtes über die Bremer Software-Ergonomen

© Hessischer Rundfunk, Hessen Fernsehen, Studio Kassel
Sendetermine: Hessen Fernsehen, 30.06.1998, 20:45 - 21:15 Uhr; ARD, 04.07.1998, 03:35 - 04:05 Uhr
Aufnahmedatum: 09.06.1998
Dauer: 3‘04"
Text: Ariane Windhorst im Auftrag des Hessischen Rundfunks

Video: RealMedia 35 MB     WindowsMedia 71 MB

 
   

Die Bremer Stadtmusikanten. Symbol für Mut und Unerschrockenheit.

 

   

An der Universität der Weserstadt gibt es auch eine kleine Forschergruppe, die in alter Bremer Tradition mutig und unerschrocken für eine bessere Computerwelt kämpft.

   

Die Mitarbeiter am Institut für Software-Ergonomie haben es sich zum Ziel gemacht, Computerprogramme so zu gestalten, daß jeder Anwender sie sofort versteht. Denn was beim Auto oder der Waschmaschine schon lange selbstverständlich ist, sucht man beim Computer oft vergeblich.

   

Das Herz des Institutes bildet das sogenannte Usability Lab. Hier gehen die Forscher der Frage nach, ob die Programmierer bei der Herstellung des Programms neben dem Kommerz auch an die Benutzer gedacht haben.

Testpersonen werden im Labor mit bestimmten Aufgaben konfrontiert, die sie mit dem Computer lösen müssen. Kamera und Mikrofone überwachen dabei jeden Schritt des Probanden. Denn der kleinste Anflug von Unmut oder Ungeduld deutet auf schlechte Ergonomie, also mangelhafte Bedienbarkeit, hin.

   

In diesem Beispiel soll die Probandin den billigsten Rechner in einem Online-Katalog finden.

   

Sofort tauchen Probleme auf:

   

Die Preisliste ist gut versteckt, der Spaß beim Einkauf schnell dahin.

   

Und dann muß sogar der gute alte Schreibblock herhalten, um die Produktangaben zu notieren.

Jeder kennt das: Computerprogramme, die einen immer wieder vor scheinbar unlösbare Aufgaben stellen und so unnötigen Streß erzeugen.

Denn die meisten Anwender fügen sich noch der vermeintlichen Allmacht des Computers und vermuten den Fehler eher bei sich selbst und nicht beim digitalen Kollegen.

   

Die Bremer Wissenschaftler sind hier einem grundsätzlichen Problem der Software-Industrie auf der Spur: Computerprogramme werden auch heute noch für die Maschine und nicht für den Menschen entwickelt. Die Forscher fanden heraus, daß fast immer die Leistungsfähigkeit eines Programmes und nicht die Bedienungsfreundlichkeit Verkaufsargument Nummer Eins ist.

Dabei ist gute Ergonomie eine der Grundvoraussetzungen für ein produktives Arbeiten mit dem Computer.

   

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis. Mitarbeiter einer Behörde bekamen dieses elektronische Formblatt vorgesetzt.

 

   

Hier läßt sich die Logik der Programmierer wirklich nicht mehr nachvollziehen. Eine Untersuchung ergab, daß 85% der Programmanbieter von Softwareergonomie noch nie etwas gehört haben. Dabei gibt es hier klare gesetzliche Regelungen.

   

Um eine realistische Grundlage für ihre Forschung zu erhalten, setzen die Bremer Wissenschaftler ihr mobiles Labor ein.

   

In einem Reisebüro untersuchen sie ein Buchungsprogramm. Denn besonders bei der Urlaubsplanung geht heute ohne den Computer nichts mehr.

   

Gute Bedienbarkeit könnte die Mitarbeiter hier besonders stark entlasten.

   

Doch auch bei diesem Programm müssen die Forscher wieder einmal eine Enttäuschung hinnehmen.

Es scheint noch ein langer Weg zu sein, bis sich Mensch und Computer wirklich gut verstehen.

   

 

Der Software-Ergonomie-Beitrag (8'30") für den kostenlosen Vivo-Player liegt in zwei Fassungen vor:

Videoclip (3') allein:
 
   
   
 

Impressum  - Stand: 01. Mai 2009. Alle Rechte vorbehalten.